Unsere Eyetracking-Systeme arbeiten „remote“, das bedeutet berührungslos. Sie sind dadurch insbesondere für Untersuchungen geeignet, bei denen Testpersonen in einem natürlichen Arbeitsumfeld beobachtet werden, ohne störende Eyetracking-Brillen, Kopfstützen oder Kabel.
Die Grundlagen unserer Eyetracking-Analysen basieren auf engen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen weltweit. Dadurch fließen neueste Erkenntnisse aus verschiedenen Fachbereichen wie Psychologie und Informationstechnologie in die Produktntwicklung ein. Hinzu kommen Erfahrungswerte und Vorschläge unserer Kunden aus allen Bereichen der Wirtschaft, die unsere Eyetracking- Lösungen täglich einsetzen.
Das Herzstück der Eyetracking-Systeme wird von unserem US-amerikanischen Partner LC Technologies, Inc. – einem seit mehr als 25 Jahren weltweit führenden Eyetracker-Hersteller - beständig weiterentwickelt. Um eine hohe Genauigkeit bei der Messung des Blickortes zu erreichen, werden unsere Kameras hochauflösend auf die Augen fokussiert, selbst bei absoluter Kopfbewegungsfreiheit (EyeFollower). Zur Überwachung der Messung sind die Kamerabilder in Echtzeit abrufbar.
Remote Eyetracker sind insbesondere empfindlich gegenüber Kopfbewegungen entlang der Kameraachse. Falls sich der Kopf zur Kamera hin bewegt, wandert der ermittelte Blickort (sofern unkorrigiert) radial von der Kamera weg, bei einer Rückwärtsbewegung des Kopfes verschiebt er sich radial zu der Kamera hin. Befindet sich eine Person etwa 60 cm von der Kamera oder dem Computerbildschirm entfernt, bewirkt eine Verschiebung des Kopfes um 2,5 cm eine Abweichung des berechneten Blickortes um etwa 1,9 cm.
Unsere Eyetracking-Systeme korrigieren Kopfbewegungen durch die patentierte Asymmetric-Aperture-Method, um Distanzänderungen zwischen Kamera und Hornhaut des Auges zu bestimmen. Damit werden Tiefenänderungen der Kopfposition bei der Blickortbestimmung berücksichtigt und eine höhere Genauigkeit erzielt.
Die von uns angebotenen Eyetracking-Systeme erzeugen einen konstanten Datenstrom, um Blickbewegungen wie Fixationen und Sakkaden präzise zu erkennen und in den Analysen auswerten zu können.
Die Zuverlässigkeit, also die Robustheit gegenüber verschiedenen Einflussfaktoren, wie beispielsweise Physiologie des Auges, Make-up, Brillen oder Reflexionen ist entscheidend für eine erfolgreiche Kalibrierung und Messung.
Durch die „Bright-Pupil Methode“ und einer ständigen Weiterentwicklung unserer Bildverarbeitungsalgorithmen besitzen unsere Eyetracking-Systeme eine hohe Toleranz gegenüber verschiedenen physiologischen Einflussfaktoren wie Form des menschlichen Auges, Pupillengröße oder Helligkeit von Iris und Pupille.
Auch mit den meisten Brillen und Kontaktlinsen bleiben unsere Eyetracker funktionsfähig. Bei über 95 Prozent der getesteten Versuchspersonen können unsere Systeme problemlos eingesetzt werden. Sollte durch den Rand einer Brille oder Kontaktlinse der Cornea-Reflexpunkt beeinträchtigt sein, ist dies sofort in den Live-Kamerabildern sichtbar und kann durch eine Winkeländerung des optischen Systems angepasst werden.
Unsere Eyetracking-Technologie basiert auf einer patentierten Infrarotlichtmessung, bei der sich die Infrarotlichtquelle im Zentrum der optischen Kamera-Achse befindet. Dadurch erscheint die Pupille des menschlichen Auges im Kamerabild hell (Bright Pupil Effect) und nicht dunkel. Demensprechend haben Make-up, dunkle Iris, Brillengestelle oder dunkle Gesichtsbereiche keinen störenden Einfluss auf die Messung.
Vor allem bei älteren Menschen oder Personen aus der asiatischen Bevölkerung verdeckt das obere Augenlid teilweise die Pupille. Durch die Droopy Eyelid Compensation werden trotz unvollständiger Pupille Blickbewegungen exakt gemessen.
Mit Video-Eyetrackern ist der Mittelpunkt einer Pupille mithilfe des Kamerabildes des Auges nicht direkt messbar. Der Pupillenmittelpunkt wird durch die Detektion der Pupillenränder bestimmt. Da die Pupille hinter der Hornhaut liegt, entspricht durch die Lichtbrechung der Pupillenmittelpunkt nicht präzise dem im Kamerabild. Während das Auge von der Kameraachse wegblickt, beispielsweise auf den Computerbildschirm, spiegelt die gekrümmte Hornhaut Lichtstrahlen von den jeweiligen Randpunkten aus unterschiedlich. Der Pupillendurchmesser variiert konzentrisch um den realen Mittelpunkt, allerdings werden die Ränder im Videokamerabild nichtkonzentrisch abgebildet. Bleibt dieser Effekt unberücksichtigt, können sich Abweichungen bei den Blickberechnungen von bis zu 1,25 cm bei einer Durchmesserdifferenz zwischen 3,5 und 7 mm ergeben. Unsere Eyetracking-Systeme verfügen über die Corneal Refraction Compensation Logic, um die Genauigkeit der Blickdaten zu erhöhen.
Viele PCCR-Eyetracker sind fehleranfällig, sobald der Cornea-Reflex den Rand der Pupille im Videokamerabild berührt. Die Bestimmung des Pupillenrandes in der Nähe des Reflexes wird unzuverlässig da die Bildintensitätsgradienten vom Pupillen-Iris-Übergang den Reflex im Videobild stören. Daraus resultieren ungenaue Messdaten der tatsächlichen Lage des Cornea-Reflexes. Unsere Eyetracking-Systeme besitzen entsprechend angepasste Bildverarbeitungsalgorithmen zur genauen Lokalisierung des Cornea-Reflexes auch bei Überlappungen.
Unsere Eyetracking-Systeme verwenden nichtlineare Gleichungen, um anhand des Glint-Pupil-Vectors den Blickpunkt exakt zu bestimmen.
Die Nichtlinearitäten ergeben sich aus folgenden Gründen:
Die vollautomatische Kalibrierung ist mit 15 Sekunden sehr schnell, leicht handzuhaben und langanhaltend. Die Kalibrierung kann auf den gewünschten Genauigkeitsgrad oder für eine bestimmte Zielgruppe (Kinder, Erwachsene, Patienten mit Gesichtsfeld-Ausfällen usw.) eingestellt werden.
Der Kalibrierungsvorgang passt sich an die Geschwindigkeit des Benutzers an. Damit erhält jeder Benutzer genügend Zeit, jeden einzelnen Kalibrierpunkt zu fixieren.
Sobald alle Kalibrierpunkte absolviert wurden, kontrolliert das System, ob das Auge jeden Punkt korrekt fixiert hat. Dabei wird geprüft, ob die Berechnung eines einzelnen Blickortes mit den anderen Blickorten konsistent ist. Jeder Kalibrierpunkt, der diese Anforderung nicht erfüllt, wird wiederholt. Die Kalibrierung ist erst abgeschlossen, wenn Genauigkeit und Konsistenz für alle Kalibrierpunkte bestimmte Grenzwerte einhalten.